Virtual Reality und Augmented Reality sind die neuen Facetten, die gerade in das Forellenkleid der Wirklichkeit eingewebt werden. Die Debatte darum ist von diffusen Ängsten geprägt. Warum ich trotzdem versuche, mit meiner Tochter zusammen spielerisch die Spiegelungen dieser neuen Pailletten einzufangen.

Um den Wert des Geldes im Internet zu begreifen, bekam Maria eine Guthabenkarte als eine Art digitales Taschengeld. Und tappte in die Gratis-Falle. Statt sich ein ordentliches Spiel mit schöner Grafik zu kaufen, ließ sie sich lieber mit Werbung überfrachtete Gratis-Spiele herunterladen. Das hatte ich nicht gewollt!

Seit ich Mutter bin, mag ich es, Kindern beim Spielen zuzuhören. Es ist beeindruckend, wieviel sie miteinander reden: Was gespielt wird, wie und wer was ist. Ehrlich gesagt, hielt ich diese Vorbereitungen für niedlich, aber ineffizient. Bis ich bei der Blogfamilia, der Konferenz für Elternblogger, selbst spielen sollte.

Angst wird überall geschürt! Vor Digitalisierung, vor Menschen, vor Veränderungen. Deshalb wollte ich unbedingt wieder mal einen optimistischen Blick in die Zukunft werfen. Bei der Internet-Konferenz Tincon steuerte meine Tochter Maria das Robotermädchen Maria. Und statt den Teufel an die Wand zu malen, schossen wir mit Katapulten virtuelle Farbkleckse. 

Als meine Tochter klein war, bin ich mit ihr im Technikmuseum bis zum Nordpol gefahren. Ich saß neben Maria im Führerstand einer alten Schnellzuglok, und sie lenkte das schwarze Dampfross mit ihrer Fantasie durch Stürme und Schnee bis zum Weihnachtsmann. Jetzt waren wir wieder im Technikmuseum und haben das Internet angefasst. 

Minecraft ist wie ein virtueller Sandkasten mit unendlich vielen Möglichkeiten zum Burgen bauen. Ich habe Maria dorthin geschickt, weil ich gelesen hatte, dass Minecraft spielend helfen kann, Geschlechterstereotypen zu überwinden. Am Anfang lag Marias Hauptaugenmerk darauf, sich um ihre Tiere zu kümmern. Doch das änderte sich bald.

Maria wollte ein eigenes Fotobuch im Internet basteln. Anfangs brauchte sie noch etwas Hilfe, doch sie verstand das System ziemlich schnell. Mich beeindruckte dabei ihre Geduld und ihr anderer Blick auf die Foto. Später zeigte sie einer erwachsenen Freundin, wie die Fotobuch-Software funktionert. Als "Lehrerin" ging sie ganz anders vor, als ich es getan hätte.