Dieser März war ein Monat wie aus einem Science-Fiction-Roman: Künstliche Intelligenz (KI) hat eine preisverdächtige Novelle geschrieben, ein menschliches Genie im Go-Spiel besiegt, selbstständig getwittert und charmant lächelnd angekündigt, Menschen zu vernichten.

Liebe machen und Verhütung. Ich hatte mir lang und breit Gedanken gemacht, wann der richtige Moment wäre, meine Tochter über diese Themen aufzuklären. Ich dachte so irgendwann, wenn sie sieben, acht oder neun ist. Denn ich hatte Bedenken, dass sie im Internet versehentlich auf Inhalte stoßen könnte, auf die sie eigentlich noch nicht vorbereitet sind. Doch dann kam alles ganz anders.  

Die zwölfjährige Lola stellt unter „xthatguuurlx“ selbstproduzierte Youtube-Videos ins Netz. Und hat schon einen beeindruckenden digitalen Lebenslauf. Wie eine Nomadin ist sie von App zu App gezogen, hat sich in neuen virtuellen Umgebungen zurechtfinden müssen.

Maria lernt in der Schule das Lied "Herr Holle, der schüttelt jetzt die Betten aus, die Betten aus, denn er hilft seiner Frau im Haus, denn er hilft seiner Frau im Haus: Herr Holle, Herr Holle, das wird ja Zeit, das wird ja endlich Zeit" und ich finde es großartig. Sätze wie „Das ist nur was für Jungs“ bekommt sie hoffentlich nicht mehr zu hören. Ich aber denke sie dummerweise manchmal noch. So wie letztens, als uns ein Freund besuchte

Ich will Maria den Unterschied zwischen Gerücht und Nachricht spielerisch nahe bringen. Deshalb nahm ich sie mit zum Findeltiger Diego, den sie aus der Zeitung kannte. Dort konnte Maria erleben, wie Nachrichten entstehen und sich selbst als kleine Reporterin ausprobieren.

Eine Schulfreundin von Maria war zu Besuch. Die beiden Mädchen spielten Mutter-Kind, Reiterhof und Schule. Nach dem Abendbrot meinten die beiden, sie wollten mit Tablets spielen. Dafür bräuchten sie Folientüten, die man beschreiben könnte. Dann verschwanden sie damit ins Kinderzimmer...