Wie ich Barbie (fast) aus dem Kinderzimmer warf

Barbie-Papier

Ich bin keine Schleifchen-Prinzessinnen-Mama und weigere mich – trotz mehrmaliger Aufforderung meiner Tochter - mir die Nägel zu lackieren. Maria ist sehr Mädchen. Sie liebt ihr langes Haar, die Farbe rosa, Einhörner und lackierte Nägel.

Früh fürchtete ich mich also vor der scheinbar unausweichlichen Barbie-Invasion auf ihr Kinderzimmer. Verbieten fiel aus, weil alles Verbotene ja nur noch erstrebenswerter ist. Verstecken leider auch, weil in jedem Spielzeugladen ein schier endloses Barbie-Regal wartet.

Wie ich drauf kam, weiß ich nicht mehr -  aber im nach hinein war die Idee fast genial. Als Maria mir mit dem Satz „Mama, guck mal, ist die nicht wunderschön“ eine dieser anorektischen Blondinen entgegenstreckte, sagte ich: „Oh Gott, die Arme. Die ist ja so furchtbar dünn. Da krieg ich gleich Hunger.“ Mein Sonnenschein fand das sehr lustig, legte aber aus Mitgefühl mit meinem knurrenden Magen die Barbie zurück ins Regal. Ab da spürte ich in ihrer Gegenwart verbal immer riesigen Hunger - wir haben bis heute nur zwei dieser blonden Damen im Kinderzimmer und Maria spielt selten mit ihnen. Ins Barbiehaus wollte sie trotzdem. Und weil ich meine Tochter über alles liebe, ging ich kurz vor dem Abbau mit ihr hin. Allerdings nur unter der Bedingung, dass ich danach was zu essen bekomme. Nach drei Stunden Rosa-Terror gab es super leckere Hot Dogs.