Gib (Loom)-Gummi!

Foto:privat

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Seit Beginn des neuen Schuljahres ist unsere Tochter Maria im Loom-Fieber. Aus fispligen Gummis werden Armbänder und Ketten gewebt. Eine Bastel-Idee, die 2011 aus dem Gedankenblitz eines Vaters geboren wurde und die ohne die Kraft des Internets wohl nie unser Kinderzimmer erreicht hätte.

Cheong Choon Ng war aus Malaysia in die Vereinigten Staaten eingewandert. Laut seinem LinkIn-Profil studierte er an der Wichita State Universität in Kansas Maschinenbau und Unfallsicherheit. Er arbeitete seit Jahren als Ingieneur bei Nissan, als er seine neun und elf Jahre alten Töchter beobachtete, wie sie aus kleinen Gummis Armbänder flochten. Er versuchte es auch, scheiterte aber an seinen erwachsen-großen Fingern. Noch am gleichen Wochenende ertüftelte Choon Ng den „Loom“ den Webstuhl. Damals noch aus Holz und Pinnwandnadeln.

„Meine Töchter waren zuerst nicht sehr angetan, schließlich konnten sie das schon mit ihren Fingern. Erst als ich ihnen Muster zeigte, die sie so nicht hinbekommen, waren sie begeistert.“ Choon Ng auch. Er kündigte seinen Job, löste seine Lebensversicherung auf, meldete ein Patent an und ließ seine Erfindung in China produzieren. Ngs Töchter Michelle und Teresa führten die kleine Schmuck-Werkstatt in Videos bei Youtube vor. „Wir produzierten ungefähr 30 Videos, bevor die erste Spielzeugladen-Kette Interesse zeigte“, erinnert sich Choon Ng. Inzwischen ist Loomen eine Bastel-Leidenschaft von Millionen Kindern und Heranwachsenden, Jungen wie Mädchen. „Ich denke, das Internet hat den Erfolg beschleunigt“, meint Choon Ng.  "Weil Neukunden nicht auf Spielzeugläden angewiesen sind, um zu lernen, wie es geht."

Auch meine Tochter Maria hat die Loomerietes. An einem Sonntagmorgen sagte sie: „Man kann mit den Gummis sogar Tiere machen. Das habe ich auf einer Verpackung gesehen.“ Um dann die Frage nachzuschieben: „Weißt du wie das geht?“ „Nö.“ „Dann frag doch das Internet!“
So schloss sich der Kreis. Mit den Worten „Hund Loom Deutsch“ im Suchfenster fanden wir bei Youtube ein 20minütiges Video, das Gummi für Gummi den Weg zum gebastelten Vierbeiner erklärte. Maria spannte, ich verloomte wenn nötig und wer eine Hand frei hatte, drückte Pause, Start oder Zurückspulen. Nach etwa zwei Stunden hatte sich die Idee materialisiert und in Marias Hand saß ein blaues Gummihündchen.


P.S. Das Hündchen ist eine echte Herausforderung. Als erstes Loom-Tier ist die Schlange einfacher. Besser damit beginnen.

Und hiermit haben wir den Hund gebastelt.