Flugmaschinen, Bücher, Puppenwohnungen, Schals - Maria bastelt viel und gern. Wenn sie dabei fragt „Glaubst du, dass es funktioniert?“ versuchen wir, nicht mit Erwachsenen-Logik zu antworten. Sondern mit „Versuch es einfach“.
Vor kurzem kam sie vom Kindergeburtstag aus dem Technikmuseum zurück und verkündete: „Ich bin auch eine Entdeckerin. Im Kopf. Ich bin eine Ideen-Entdeckerin.“
Ideen sind die neuen Bodenschätze. Wenn heute von Goldgräberstimmung die Rede ist, wird meist nach dem „Next Big Think“, dem nächsten großen Ding, gesucht. Allein in Berlin greift alle 20 Stunden ein neues Internet-Unternehmen zur Schaufel. Die sogenannten Start-ups. Das sind neu gegründete Firmen mit wenig Geld deren Kapital viel Enthusiasmus ist - und der Glaube an ihre Geschäftsidee. Ein Gedanke der sich als nächster großer Internet-Trend entpuppen kann, als nächstes Google oder Wikipedia. Eine Idee, die aber genauso in den virtuellen Welten untergehen kann.
Statt Festanstellung volles persönliches Risiko bei maximaler Selbstausbeutung. Ob solche Modelle die Arbeitswelt prägen werden, wenn Maria sie betritt? Das weiß keiner. Der tschechische Ökonom Tomas Sedlacek schreibt in „Die Ökonomie von Gut und Böse“: „Wir sehen uns einer radikal offenen Zukunft gegenüber (…) Die Apostel eines ständigen Wirtschaftswachstums und die Propheten einer ökonomischen Katastrophe haben die gleichen Statistiken zur Verfügung. Allerdings leiten die einen ihrer Natur gemäß Hoffnung daraus ab, die anderen aber das genaue Gegenteil.“
Keine Patentrezepte für eine gesicherte Zukunft, keine vorausplanbaren Wenn-Dann-Karrieren. Was steckt man seinem Kind für dieses Abenteuer Leben in den Rucksack? Eine selbstgebastelte Flugmaschine - als Talisman für die eigene Kreativtität und die Kraft der Träume?