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Ich bin eine Mutter, die ihrer kleinen Tochter auch in der digitalen Welt beibringen will, neugierig zu sein und sich zu schützen, wenn ich sie nicht beschützen kann

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Es war ein Hund und nicht das Internet!

March 11, 2016 Katja Reim

Illustration: Sketchnotes by Diana

Vor kurzem bin ich wieder auf eine Pressemitteilung aus dem Jahr 2014 gestoßen: „Behütete Kindheit ade: Internet bringt Erwachsenenthemen an 5- bis 10-Jährige“. Danach sind 76 Prozent der in Deutschland befragten Eltern der Meinung, dass das Internet ihre Kinder immer früher auf Themen wie Sexualität treffen lässt. 62 Prozent der befragten Eltern sagten, dass sie mit ihren Kindern schon vor der Pubertät Aufklärungsgespräche führen würden. Auch meine Tochter weiß über Liebe machen und Verhütung Bescheid. Allerdings trägt das Internet daran keine Schuld.

Ich hatte mir lang und breit Gedanken darüber gemacht, wann der richtige Moment wäre, mit meiner Tochter über diese „Erwachsenenthemen“ zu sprechen. Ich dachte so irgendwann, wenn sie sieben, acht oder neun ist. Denn auch ich hatte Bedenken, dass sie im Internet versehentlich auf Inhalte stoßen könnte, auf die sie eigentlich noch nicht vorbereitet ist. Doch dann kam alles ganz anders.  

Es waren Marias erste Herbstferien, und wir machten Urlaub bei Freunden in Spanien. Die Nacht war lau und wir saßen draußen zusammen, als Maria wissen wollte: „Mama, was macht Schoko Blanco da?“ Das war der kleine Hund unserer Freundin, der sich mit seinem Kuschelesel vergnügte. Für einen kurzen Moment wollte ich „Der spielt nur“ sagen.  Aber wir hatten uns vorgenommen, Marias Fragen so ehrlich wie möglich zu beantworten. Also sagte ich: „Wenn das Kuscheltier eine Hündin wäre, würden sie Babys machen.“ Maria betrachtete die beiden eine Weile und fragte dann: „Machen das Menschen auch so?“  Ich versprach ihr, dass wir am nächsten Tag darüber reden würden.

In dieser Nacht schlief ich unruhig. Irgendwie hatte mich das Ganze dann doch ziemlich unvorbereitet getroffen. Am Morgen setzten wir uns in die Sonne und ich erzählte ihr, dass Frauen auch kleine Mini-Eier im Bauch haben. Jeden Monat eines. Und wenn das Ei mit dem Samen eines Mannes zusammenkommt, kann daraus in neun Monaten ein Baby werden. Wenn nicht, verliert es die Frau und das nächste Ei rollt in ihren Bauch. Damit der Samen vom Mann in den Bauch der Frau kommt, küssen und kuscheln sie und der Mann steckt seinen Puller in die Muschi. Und dabei würden die beiden ein bisschen hin und her wackeln. Das nennt man Sex. Oder Liebe machen, weil es ja was Schönes ist. Und dann wollte meine Sechsjährige nicht mehr reden, sondern schwimmen gehen. Wofür ich ihr sehr dankbar war.

Seitdem taucht das Thema manchmal vereinzelt auf.  Zuletzt als wir bei KiKa die Sendung „Pur+“ sahen. In dieser Sendung ging es um Kinder, die bei Pflegefamilien leben. Darin wurde erzählt, dass es manchmal besser ist, wenn die Kinder nicht bei ihren Eltern bleiben. Wenn die beispielweise zu jung sind. So hatte ein kleines Mädchen eine Mutter, die selbst gerade erst 14 Jahre alt und mit der Situation völlig überfordert war. Maria rechnete und meinte dann: „Da hatte die ja schon mit 13 Sex. Darf man das?“ Ich versuchte, ihr zu erklären, dass Kinder bis 14 als minderjährig gelten und eigentlich noch keine Liebe machen sollten, aber dass es einige trotzdem tun. Und deshalb ist sehr wichtig, zu wissen, wie man keine Kinder bekommt. Worauf Maria meinte: „Dann hätte der Junge eine Plastetüte nehmen müssen.“

Dass ich meiner Tochter am nächsten Tag ein Kondom zeigte, lag dann doch am Internet. Ich erinnerte mich nämlich in diesem Moment an einen Doku-Kurzfilm, den ich mal im Netz gesehen hatte. In „Kinda Sutra“ erzählen Erwachsene, die als Kinder nicht aufgeklärt worden waren, was sie damals glaubten, woher die Babys kommen. Eine hielt Küssen für die Ursache. Ein anderer glaubte, es würde in der Luft des elterlichen Schlafzimmers liegen, weshalb er Angst hatte, dort selbst schwanger zu werden. Halbwissen, dass in der Kindheit zu eigenartigen Vorstellungen geführt hatte.

Ich wollte meine Tochter nicht mit dem Bild der Plastetüte in eine ähnliche Bredouille bringen. Deshalb packten wir am nächsten Abend ein Kondom aus, ich spielte mit meinem Finger „aufgeregter Puller“ und zog die Kondom-Tüte darüber. Maria fand das extrem komisch. Ehrlich gesagt, wir hatten einen ziemlich lustigen Mädchenabend.   

The Kinda Sutra | Documentary Short from Nonfiction Unlimited on Vimeo.


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